Reiseberichte, u.a.

Eine Sternenwoche in Interlaken 

... Letzte Station ist der Felssattel - „Sphinx“ genannt - zwischen Jungfrau und Mönch. Und dann stehen wir, nach Süden blickend und geblendet von der Sonne aber mit glasklarer Sicht, auf dem Eismeer des Aletschgletschers. 
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Ein ambitionierter Amateur auf der Stromburg

... Täglich wird für die Familie gekocht; oft lustlos - meistens von den seit ewigen Zeiten dazu verdammten Hausfrauen. Dann gibt es die mit Lust Kochenden, die darin eine Kulturleistung sehen; die nennen sich dann Hobbyköche. Und dann gibt es da eine Gruppe, die ich gerne mit „Ambitionierte Amateure“ bezeichne, deren Vorbilder die Profis und großen Sterneköche sind.

Zwischen einem ambitioniertem Amateur und einem Sternekoch aber liegen Welten, die nach Lichtjahren gemessen werden müssen, sowohl was Kochtechnik angeht als auch in Hinsicht Kreativität.
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Wesel - Danzig - Wesel 
Reisebericht 2010

Wo geht es hier weiter? Am Ende des Kaiserkanals angekommen bin ich etwas ratlos. Linker Hand ein breiter Fluss – das muss die tote Weichsel sein; rechter Hand sind Hafenkais zu sehen. Die Seekarte zeigt, dass dem kleinen Flussarm auf der gegenüberliegenden Seite zu folgen ist, um über die Mottlau zu meinem Ziel, die Marina Gdansk, zu gelangen. Unerwartet öffnet sich nach zwei Flussbiegungen plötzlich ein traumschönes Panorama – die Altstadt von Danzig mit dem weltbekannten Identifikationspunkt Krantor und den umgebenden altehrwürdigen Giebelhäusern. Ich bin überwältigt! .....

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Wesel - Helgoland - Wesel 
Reisebericht 2009

..... Die See ist nur um ihrer selbst Willen da, sie ist gefühllos und unbarmherzig, sie kennt keine Gnade. Wenn sie einmal glatt ist, wiegt sie das Schifflein auf ihren Wogen wie eine Mutter ihr Kind. Meist aber ist sie wild bewegt, gepeitscht von Stürmen und mit Wellentürmen, die den Seemann erschauern lassen wegen ihrer beispiellosen Gewalt und Zerstörungskraft. Und Menschen, die an der Wasserkante leben, geht es ebenso. Über Deiche, Sperrwerke, Betonwälle geht die See einfach hinweg und setzt das Hinterland unter Wasser, was zuvor mühsam der See abgerungen wurde. Menschen, die zur See fahren, nennen wir Seeleute. Die weibliche Form „Seefrau“ kennen wir in unserem Sprachschatz nicht. „Seejungfrau“ vielleicht; aber das ist wieder etwas anderes. Die Seefahrt wurde von Männern erfunden; ich glaube nicht, dass Frauen so verrückt sein können! .....

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Wesel - Stettiner Haff - Wesel 
Reisebericht 2008

..... Der anfangs klare Horizont wird mittags milchig weiß, um am Spätnachmittag eine schmutziggraue Farbe anzunehmen. Wir sind zwei Stunden zu spät in Norderney abgefahren. Als wir bei Scharhörn gegen 12:30 Uhr in die Elbemündung einbiegen, kippt die Tide, die uns nun mit ca. 2,8 kn entgegen kommt und nur noch eine Fahrt von etwas mehr als ca. 4 kn über Grund zulässt. Wir tasten uns nahe der westlichen Uferkante entlang, da hier die Strömung nicht ganz so stark ist. Die Luft ist feindselig gewittrig. Über dem durch starke Sonnenstrahlung aufgeheizten Land verfärbt sich der Himmel zuerst dunkelgrau und dann schwarz. Die erste Böenwalze kommt aus östlicher Richtung, um dann mit einer Pause von weniger als einer Minute plötzlich und unvermittelt von Westen einzufallen. Dann setzt auch schon der erste Regenschauer ein. .....

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Wesel - Blankenberge - Wesel 
Reisebericht 2007

..... Der Fluss ist so breit wie der Rhein in seinem Unterlauf bei Rees oder Emmerich, nur stärker gewunden. Zuerst Häuser der Vorstadt, dann Industrie- und Hafenanlagen; mächtige, weit gespannte Brücken, gefolgt von kleineren anheimelnden, typisch holländischen Stadthäusern. 
Eine Öffnung in der Ufermauer mit dem entsprechenden Hinweis lässt einen kleinen Hafen vermuten. Einer Eingebung folgend steuere ich das Boot durch die schmale Durchfahrt und in den sich sackartig anschließenden Hafen. 
Plötzlich erklingen die Ungarischen Tänze von Brahms. Ein Symphonieorchester zu unserem Empfang? Wir sind überrascht und tief gerührt. .....

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Wesel - Kolberg - Wesel 
Reisebericht 2006

..... Nachts um ½ 1 Uhr klopft es an der Bordwand - nicht übertrieben laut und fordernd, sondern eher freundlich. Im ersten Tiefschlaf liegend bin ich doch sofort wach und überlege, wer das wohl sein könnte. Seit gestern bin ich in polnischen Gewässern. Die Kriminalitätsrate sei in Polen sehr hoch, hatten mir andere Bootscrews erzählt. Ohne das Licht anzuschalten verriet mir ein vorsichtiger Blick durch die Vorhänge: das ist die Polizei – und gleich zu dritt. In der sternklaren Nacht versuchten die mir dann klar zu machen, daß etwas nicht in Ordnung sei. Was, das verstand ich nicht, denn deutsch und polnisch sind einander so fremd, als würde man versuchen, mit Lebewesen eines anderen Sterns zu kommunizieren. Einer der „Herren“ machte mir dann mit ein paar Brocken deutsch klar, daß ich ein Mandat (im Rheinland sagt man dazu liebevoll „Knöllchen“) erhielte. Mein mehr als halbstündiger Versuch, das Mandat „wegzuverhandeln“, wurde sehr freundlich, aber bestimmt abgewiesen. .....

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Wesel - Stockholm - Wesel 
Reisebericht 2005

..... Und dann - von wegen geschützte Schärenfahrwasser! Solange man in der Abdeckung von Inseln läuft, ist das Wasser ziemlich glatt. Ganz anders in den Seegatten, in die Wind und Seegang ungehindert hereinkommen. Die Seen schaukeln sich durch die immer geringer werdende Wassertiefe derartig auf, daß man glaubt, in einen Höllentanz verwickelt zu sein. Viele Boote gehen da dann gar nicht erst hinein. Ich aber will wissen, was ich mir und meinem Boot zutrauen kann, und deshalb müssen wir da durch. Und noch etwas will ich: an keinem Steg anlegen, frei sein und ankern, gerade da, wo ich will. Gute Ankerplätze zu finden, ist allerdings gar nicht so einfach. Der Anker muß auch bei Starkwind halten und deshalb ist glatter Fels schon mal ungeeignet, ebenso steiniger Untergrund, in dem sich der Anker verhaken und nicht mehr aufgeholt werden kann. Ich verstecke mich vor den starken Winden und den immer noch anhaltend starken Schauern für heute nacht hinter der Insel Lindö und ankere auf 4 ½ m Wassertiefe. Bis zum Einbruch der Dunkelheit kontrolliere ich immer wieder, ob der Anker auch hält. Da eine Drift nicht zu bemerken ist, gehe ich beruhigt in die Koje. .....

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